Seit dem Jahr 2019 wird die Schachthöhle »Hirschfänger« am Tennengebirge im Rahmen eines interdisziplinären Forschungsprojektes durch das Museum Burg Golling erforscht. Im Fokus stehen dabei die zahlreichen Knochenreste eines männlichen Rothirsches, mehrerer Gämsen, Schneehasen und Schneehühnern, die durch die Schachtöffnung nach unten gestürzt und am Grund der Höhle verendet sind. Die Ergebnisse von 14C-Datierungen belegen, dass der Rothirsch vor rund 4.800 Jahren und eine der Gämsen sogar vor rund 5.400 Jahren in die Höhle gestürzt sind.
Mit dem Ziel der Erstellung eines digitalen 3D-Modelles, konnte die auf 2.100 m Seehöhe liegende Schachthöhle trotz der bereits frühwinterlichen Verhältnisse vor Kurzem durch die Archäologen Josef Ries, MA, Daniel Brandner, BA und Museumsleiter Sebastian Krutter, BA MA (v.l.n.r.) dokumentiert werden. Dabei wurde das Innere der Höhle mit rund 1.000 Digitalfotos flächendeckend erfasst, woraus anschließend anhand der »Structure-from-Motion-Methode« die Oberflächengeometrie der Höhle errechnet und ein fotorealistisches 3D-Modell erstellt wird. Das digitale 3D-Modell sowie die abschließenden Ergebnisse weiterer wissenschaftlicher Untersuchungen können voraussichtlich im kommenden Jahr präsentiert werden.