Seit dem Jahr 2019 erforscht das Museum Burg Golling die hochalpine Schachthöhle »Hirschfänger« am Tennengebirge. Im Fokus stehen dabei die in der Höhle entdeckten Knochenreste eines männlichen Rothirsches, mehrerer Gämsen, Schneehasen und Schneehühner. Die Ergebnisse der Datierungen belegen, dass der Rothirsch vor rund 4.800 Jahren in die Höhle gestürzt und dort verendet ist.
Vor Kurzem konnte das in der Höhle gefundene Rothirschgeweih von Bioarchäologin Sophie Habinger, BA MSc (Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Université de Poitiers) für weitere Laboruntersuchungen beprobt werden. Die geplante Analyse der stabilen Isotopenverhältnisse von Kohlenstoff (13C) und Stickstoff (15N) im Knochen lässt wertvolle Einblicke in die Ernährung und den Lebensraum des Rothirsches erwarten und wird unter anderem die Frage klären, wie lange sich der Rothirsch vor seinem »Unfall« auf dem vegetationsarmen Karstplateau des Tennengebirges aufgehalten hat.
Das Forschungsprojekt erfolgt in Kooperation mit dem Museum Burg Golling, der ANISA – Verein für Alpine Forschung, dem Landesverein für Höhlenkunde in Salzburg und mit freundlicher Genehmigung durch die Österreichische Bundesforste AG sowie mit finanzieller Unterstützung des Amtes der Salzburger Landesregierung, Abt. 2/03 sowie des Vereines der »Freunde des Museum Burg Golling«.